Die Generalkonferenz mit Kindern erleben

Unseren Fokus auf Gottes Wort gerichtet 

- Die Generalkonferenz mit Kindern erleben

 

Anfang Oktober bereiteten wir uns als Familie darauf vor, gemeinsam die diesjährige Herbst-Generalkonferenz anzuschauen. 

Als Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage glauben wir, dass Jesus Christus seine Kirche in ihrer Lehre und Organisation genau so wiederhergestellt hat, wie sie auch zu der Zeit errichtet hat, als er selbst auf der Erde weilte. Dazu gehört auch das Amt der Apostel und das des Präsisenten der Kirche, die wir als Propheten anerkennen, also als besondere Zeugen Gottes und als seine Sprecher hier auf Erden.

Über die Jahre habe ich die Generalkonferenz immer mehr lieben gelernt. Es ist für mich eine der kostbarsten Möglichkeiten jedes Jahr durch den Rat unseres Propheten Russell M. Nelson und anderer Generalautoritäten Weisung für mein Leben zu erhalten und durch sie Gottes Wort und Weisung zu empfangen. Da die Generalkonferenz aber aufgrund ihrer Länge und ihres sehr frontalen und wenig interaktiven Charakters von Kindern mehr Konzentration erfordert, als sie in der Lage sind aufzubringen, haben wir uns dieses Jahr etwas einfallen lassen, um ihnen zu helfen, mit Freude die Worte der Propheten hören zu können. 

Da unsere Kinder noch recht klein sind, erwarten wir von ihnen noch nicht, dass sie den Inhalt der Ansprachen bei der Generalkonferenz erfassen können. Wir glauben aber, dass es ihnen dennoch möglich ist, den Heiligen Geist in den Worten der Apostel und Propheten zu verspüren und zu merken, dass diese heiligen Männer eine ganz besondere Verbindung zu Gott Vater und Jesus Christus haben. 

Auch im Buch Mormon lesen wir von Propheten, die die Menschen das Wort Gottes lesen. Aber nicht nur das! Wir lesen auch zahlreiche Geschichten von Familien, die zu dieser Zeit der Weltgeschichte lebten und die genau wie wir heute ihren eigenen Weg finden mussten, um in ihrer ganz individuellen Situation und in ihren persönlichen Herausforderungen dem Wort Gottes gehorsam zu sein. Und so nahmen wir diese Herbst-Generalkonferenz zum Anlass und sprachen mit unsren Kindern am Abend vor der Konferenz über die  eindrucksvolle Geschichte von König Benjamin, die wir im Buch Mosia lesen. König Benjamin war nicht nur König der Nephiten, sondern auch ein Prophet Gottes. Er ließ einen Aufruf durch das ganze Land gehen und rief sein Volk auf, sich zu versammeln, weil er ihnen Gottes Willen kundtun wollte. Und so kam das Volk von nah und fern zum Tempel. Sie bauten ihre Zelte rund um den Turm herum auf, den Konig Benjamin extra hatte errichten lassen, damit alle ihn hören und sehen konnten. 

Und wir lesen in Mosia Kapitel 2, Verse 5 bis 7: 

"5 Und es begab sich: Als sie zum Tempel hinaufkamen, schlugen sie ringsum ihre Zelte auf, ein jeder Mann gemäß seiner Familie, die aus seiner Frau und seinen Söhnen und seinen Töchtern und deren Söhnen und deren Töchtern bestand, von den ältesten bis hinab zu den jüngsten, wobei jede Familie von der anderen getrennt war.

6 Und sie schlugen ihre Zelte rings um den Tempel auf, ein jeder Mann sein Zelt mit dem Eingang zum Tempel hin, damit sie in ihren Zelten bleiben und die Worte vernehmen konnten, die König Benjamin zu ihnen sprechen würde;

7 denn die Menge war so groß, dass König Benjamin nicht alle innerhalb der Mauern des Tempels lehren konnte; darum ließ er einen Turm errichten, damit sein Volk auf diese Weise die Worte vernehmen konnte, die er zu ihm sprechen würde."

Ist das nicht beeindruckend? Genau wie unsere Familie zur Generalkonferenz, so bereiteten sich auch die Familien im Volke der Nephiten vor rund 2146 Jahren in besonderer Weise darauf vor, den Worten des Propheten zuzuhören. Sie trafen vermutlich erstaunliche Vorbereitungen, um ihre Arbeit und ihre Geschäfte für mehrere Tage verlassen zu können und zum Tempel zu reisen. Sie packten Nahrung und Wasser für ihre ganze Familie ein, sie nahmen teilweise weite Wege auf sich und als sie ankamen stellten sie ihre Zelte mit dem Eingang zum Tempel hin auf. Was sagt uns das über ihre Einstellung? Sie räumten dem Herrn Priorität ein! Und sie richteten ihren Fokus in physischer, wie auch in geistiger Art und Weise komplett auf den Mann, den sie als das Sprachrohr Gottes anerkannten. Und das als vollständige Familien, weil auch sie den Glauben hatten, dass es für ihre Kinder ebenso wichtig war, wie für sie als Eltern, zu hören, was ihr Prophet zu sagen hatte. 


Weil wir diese Geschichte von König Benjamin so sehr lieben und glauben, dass es wichtig ist, die Schriften auf unser Leben anzuwenden, bauten auch wir dieses Jahr unsere Zelte auf. Zwar nur mit wenig Aufwand und auch nur im heimischen Wohnzimmer. Aber man kann sich kaum vorstellen, mit welcher Begeisterung unsere Kinder beim Aufbau der zwei kleinen Zelte vor dem Laptop, auf dem wir die Generalkonferenz ansehen wollten, mithalfen. Liebevoll und mit aller kindlicher Mühe wurden die Zelte noch mit Kissen und Decken, sowie mit Malutensilien ausgestattet. Und selbst der Kleinste tapste mit seinen 1 1/2 Jahren von einem Zelt zum anderen und jauchzte vor Freude über die neuen "Spielhäuschen", die er da auf einmal in der Wohnstube vorfand.


Und um unseren Kindern doch zu helfen, den Fokus noch mehr auf den Inhalt der Ansprachen zu richten, gab es dann noch ein besonderes "Schmankerl". So stellten wir vier Becher auf die jeweils mit einem Bild gekennzeichnet waren, das für einen besonderen Begriff stand und mit unterschiedlichen Leckereinen gefüllt waren. Wann immer man in einer Anprache also einen der Begriffe "Jesus Christus", "Gebet", "Tempel" oder "Familie" hörte, durfte man leise nach vorne gehen und sich etwas aus dem Becher nehmen. So wurde uns die schöne Zeit der Generalkonferenz noch extra versüßt.


Ich glaube, dass diese Generalkonferenz für uns als kleine Familie ein Erlebnis war, das wir noch lange in Erinnerung behalten werden. Präsident Nelson hat uns in seiner Ansprache in der Versammlung am Sonntagvormittag dazu aufgefordert, Verantwortung für unser eigenes Zeugnis zu übernehmen. Als Eltern ist es außerdem unsere Pflicht, Verantwortung dafür zu übernehmen, dass wir unseren Kindern ein gutes Vorbild sind, damit sie Entscheidungen treffen können, die es ihnen ermöglichen glücklich und und der Welt ein Licht zu sein. 

Es ist mein Zeugnis, dass Familien die wichtigste Einheit im Plan des Glücklichseins sind und dass wir für immer vereint sein können, wenn wir heilige Bündnisse mit dem Himmlischen Vater schließen und ihnen treu sind. Es ist auch mein Zeugnis, dass Gott nicht aufgehört hat, zu uns Menschen zu sprechen. Er spricht zu uns persönlich und er spricht auch zu seinen Propheten, die er berufen hat, der Welt seinen Willen in dieser Zeit kundzutun.

Im Namen Jesu Christi, Amen

- Dana


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