Schneller, höher, weiter und alles wesentlich intensiver!

In einer Arbeitsstättenrichtlinie meiner beruflichen Tätigkeit steht unter der Thematik "Unterweisung":


"Ausführlich unterwiesen ist nur derjenige, welcher bei Gefahr das Erlernte jederzeit abrufen kann, um größeren Schaden zu verhindern."

Ich finde diesen Satz zwar gut formuliert und zum Denken anregend, aber einfach nicht  völlig umsetzbar.

Dieses Streben nach mehr und mehr, nach besser und besser wird auch oft als der olympische Gedanke bezeichnet und hat den früheren Gedanken nach dem „Dabei sein ist alles“ in weiten Teilen den Rang abgelaufen. Er bezieht sich inzwischen auch nicht nur auf den Sport, sondern auch auf kulturelle, wirtschaftliche und politische Interessen und macht auch vor den Kirchen absolut nicht Halt.

Nicht, dass ich missverstanden werde. Ich bin nicht gegen Steigerungen und das Entwickeln von Möglichkeiten und von Potential geistiger Stärken und Gaben. Jedoch muss dies in erster Linie der Entwicklung und der Motivation des Einzelnen dienen und dessen Interessen und seinen Fähigkeiten entsprechen.

Zu meinen nachhaltigsten Erfahrungen in der Welt da draußen gehören jene, welche mit dem uns so vertrauten Spruch: „Mit Geld kannst Du auf dieser Welt alles kaufen!“ zusammen hängen.
Der Druck durch die geforderten Steigerungen „für die Aktionäre“ kann schon Prioritäten durcheinanderbringen. Es ist jedoch mein Zeugnis, dass vieles sich leichter handhaben lässt, wenn man den Herrn bittet Wege zu zeigen oder zu öffnen und vor allem Verständnis zu geben, wie gestaltet werden kann.
Denn nach meinen Gefühl entwickelt sich gerade die Einsicht in der Welt, dass man eben doch nicht mit Geld alles kaufen kann.
Am Freitag war ich in einem Unternehmen was momentan statt drei nur noch eine Schicht fährt. Dabei fehlt noch nicht einmal die Energie, sondern der Rohstoff.
Dabei ist dieses Unternehmen staatsrelevant. 18 % der in Deutschland verpackten Lebensmittel wird mit Verpackungsmaterial verpackt, welches aus diesem Unternehmen kommt.

Mehr und mehr, schneller mehr und dies mit weniger oder wenn möglich ohne Aufwand empfinde ich als sehr gefährlich, steckt doch hier der Gedanke Gadiantons klar dahinter.

Die Frage nach dem tollsten Hecht im Karpfenteich oder der hellsten Kerze auf der Torte stellt sich also für mich nicht wirklich. „Vieles aus freien Stücken“ zu tun (LuB 58:26,27), die 2. Meile zu gehen, Lasten für andere ertragbar zu machen. Das sind die Werte, welche nicht für Geld zu haben sind.


Dabei konfrontiert uns diese Thematik doch täglich:

Denn die Frage nach Hecht oder Kerze hat eine sehr lange Tradition. Es sind diplomatischere Begriffe für den Streit um die Macht, dem “gebt mir die Ehre!“
Wir kennen dieses Denken von vor der Grundlegung der Welt, aus dem großen Rat im Himmel, von der Geschichte von Kain und Abel und vielen anderen Begebenheiten.
Ja selbst unter den Jüngern Jesu wurde hinter den Kulissen heftig um die besten Plätze gestritten. Und selbst wer dereinst im Himmel zur Rechten oder zur Linken des Heilandes sitzen dürfe, war Thema der Debatten unter seine Jüngern. Dies sehr zum Unmut von Jesus welcher, wo immer er dieses Denken antraf, unmissverständlich korrigierte.

In Markus10:35–44 führt das Gerangel darum, wer was zu sagen hat, immer wieder neu zu Stress, Ärger und den berühmten Machtmissbrauch, über welchen bis heute unendlich viel debattiert wird.

VOM DIENEN UND VOM HERRSCHEN ist dieser Teil in Markus 10 überschrieben.

Die Ansage von Jesus ist vollkommen und absolut unmissverständlich:

10: 35 - 44

Elder Holland Dezember 1998 (zu einer Zeit wo der 11.September, Bankencrash, seltsame Politiker und Corona noch weit weg waren…)

Wir leben heute in einer immer zügiger voranschreitenden Polarisierung.
  Die Chance, eine Position in der Mitte einzunehmen, wird uns immer mehr genommen.   
  Den Mittelstreifen gibt es bald nicht mehr.
  Wer mitten in einem Fluss Wasser tritt, gelangt freilich irgendwo hin, nämlich ganz   
  einfach   dorthin, wohin die Strömung ihn treibt. Sich von den Wellen mitnehmen lassen,     
  ihrem Auf   und Ab zu folgen und mit der Strömung zu treiben, wird jedoch nicht   
  ausreichend sein.
  Man muss Entscheidungen treffen, keine Entscheidung ist ja auch eine Entscheidung.
  Lernen sie daher jetzt, wie man seine Wahl trifft!“

Der Herr sagt:
Wir wollen sie hierin prüfen, ob sie alles tun werden…. Natürlich tun wir jeden Tag alles was aus unserer Sicht notwendig ist, - Ist es aber genau Jenes, und jene Art wie unser Herr und Gott möchte, dass wir es so tun?

Arbeit, Tests und Prüfungen gehören in der Schule des Erdenlebens wesentlich zu unserem ewigen Weiterkommen.
Der Urheber des Erlösungsplanes bezeichnet den wahren Zweck unserer irdischen Bewährungszeit, sowohl in früheren als auch in neuzeitlichen Heiligen Schriften, als Lernphase.  Es gibt 2 Grundprinzipien welche uns als Richtschnur dienen und uns Kraft schenken können, wenn wir uns in Lebensumständen befinden wo wir erprobt und geprüft werden.


1. Grundsatz: Vorbereitung
 

2. Grundsatz: Mit Beständigkeit in Christus vorwärts streben.

 

Als Jünger Jesu ist uns geboten:

Bereitet alles vor, was nötig ist!
Darauf liegt die Verheißung: Wenn ihr vorbereitet seid! Werdet ihr euch nicht fürchten!
Unsere Bemühungen und der Segen des Herrn machen uns bereit für Herausforderungen.

Die Entwicklung von Jesus kann uns dabei eine Richtlinie sein:
Schritt für Schritt wuchs er heran
und seine Weisheit nahm zu
und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen

Ein ausgewogenes Verhältnis an intellektueller, körperlicher, geistiger und sozialer Vorbereitung hilft auch uns bei den weltlichen Herausforderungen dieser Tage.

Manchmal frage ich mich, was ich in den letzten Monaten aus den veränderten Lebensbedingungen, von dem Leben mit Einschränkungen gelernt habe?

Jetzt ist die Zeit sich vorzubereiten!
Jetzt ist die Zeit des Handelns, um zu zeigen, dass wir gewillt sind alles zu tun, was der Herr unser Gott uns gebietet. Glaubenstreue ist dabei eine Grundvoraussetzung.

Glaubenstreue hat weder mit Naivität noch mit Fanatismus etwas zu tun:
Glaubenstreue bedeutet viel mehr, Jesus Christus als unseren Erretter zu vertrauen und auf seine Verheißungen zu setzen.
Wenn wir dies tun, bekommen wir eine Sicht auf die Ewigkeit und eine Vorstellungskraft welche unser begrenztes Verständnis übertreffen.

Wir werden erkennen was menschlich und was göttlich ist, was erstrebenswert ist und was wir besser meiden sollen. Und wir werden klar die Intrigen der Gadiantons unserer Zeit erkennen und der Herr wird uns helfen sie zu erkennen und ihnen zu widerstehen.

 - aus einer Ansprache von Zweigpräsident Dittmar Hirsch

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