Herbstspaziergang


 Herbstspaziergang zum Pottiga Skywalk

 

Mitte Oktober fanden wir uns als Zweig Plauen und Gruppe Hof im bayrischen Rudolphstein für einen gemeinsamen Herbstspaziergang zusammen. Voller Vorfreude auf die gemeinsame Zeit, ließen wir uns nicht davon beirren, dass die meisten von uns ziemlich froren, als wir uns am Parkplatz sammelten, bevor wir dann die ca. 2,3 km lange Strecke Richtung Pottiga Skywalk in Angriff nahmen. 

Der dichte Nebel ließ die uns umgebende Natur geradezu mystisch erscheinen, während wir entlang der historischen Überbleibsel der innerdeutschen Grenze Rudolphstein entlangkrakselten. Festes Schuhwerk war sicherlich von Vorteil und auch die kleinen Kinder, die noch im Kinderwagen geschoben wurden, wunderten sich vermutlich darüber, dass sie ab und zu kräftig durchgeschüttelt wurden, als wir über die Lochplatten des alten Kolonnenweges liefen. 

 

Man musste unwillkürlich an Lehis Vision von der eisernen Stange denken, die wir im Buch Mormon lesen (1 Nephi, Kapitel 8). Der Nebel, der uns auf unserem Spaziergang umgab, war sicherlich nicht so dicht, wie der Nebel der Finsternis in Lehis Vision. Und doch machte er es uns unmöglich, unser Ziel zu erkennen, ehe wir ihm schon sehr nah waren. Und eine eiserne Stange zum Festhalten wäre einigen von uns bei dem unebenen Weg bestimmt auch ganz recht gewesen.

In Lehis Vision war die eiserne Stange ein Symbol für das Wort Gottes. Wer sich daran festhielt und allen Ablenkungen und Versuchungen widerstand, ging nicht verloren und gelangte schließlich zum Baum des Lebens, der eine Darstellung der Liebe Gottes für uns, seine Kinder, ist.

 

Bei unserem Spaziergang machten wir zwischendurch kurz an einem Weiher Halt. Wir amüsierten uns über einen alten Drahtesel, den - allem Anschein nach - jemand aus dem Weiher gefischt und an einem Baum aufgehängt hatte. Dies bot viel Raum für Spekulationen. Und da wir einen gelernten Zweirad-Mechatroniker dabei hatten, konnte er uns sogar darüber aufklären, wann dieses alte Fahrrad in etwa produziert worden war. So erlebten wir gleich noch einen kleinen historischen Exkurs auf dem ohnehin so geschichtsträchtigen Weg. 


Zwar fanden wir an unserem Ziel nicht den Baum des Lebens, dafür wartete dort ein gemütliches Grillen und Picknick auf uns. Nach knapp 1 1/2 Stunden Fußweg, den die zum Teil noch sehr kleinen Kinder tapfer bergauf bestritten hatten, freuten sich alle über die kleine Stärkung. Und im gemeinsamen, ausgelassenen Spiel waren plötzlich auch die kleinsten Beinchen nicht mehr müde, sondern liefen vergnügt und quietschfidel umher.


Besonders erfreulich war, dass sich nach einer Weile dann auch der Nebel lichtete, sodass wir dann doch noch die herrliche Aussicht ins Tal genießen konnten. Den Rückkweg bestritten wir bei herrlichstem Sonnenschein, der auch dem letzten von uns noch die Kälte aus den Knochen vertrieb und das Gemüt erhellte. So, wie auch das Licht Jesu Christi den Verstand erleuchtet und die Seele Frieden finden lässt. 


Das Highlight für mich persönlich waren aber die guten Gespräche mit Freunden und die Gemeinschaft, die uns vereinte. So spürten wir an diesem Tag - auch ohne die Frucht von Baum des Lebens - die Liebe des himmlischen Vaters im Zusammensein mit unseren Geschwistern der Kirche Jesu Christi, der Heiligen der Letzten Tage.

 

 - Beitrag von Schwester Dana Jähn

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Unsere Sisters stellen sich vor

Vielleicht, wenn sich die Menschen wieder lieb haben…